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Butterfahrtbericht von Nina:
Hallo Leute,
von hinten angefangen, möchte ich mich für die rührseelige
Verabschiedung im Bus - am Ende der Butterfahrt - bedanken, es
ist ja nicht selbstverständlich, dass der Drummer jeden
einzelnen Fahrgast persönlich abknutscht. Wie originell (solange
die Groupis noch greifbar sind). Alles in allem fanden wir das
eine gute Idee, wenngleich die übrigen musikalischen
Darbietungen auf dem Neverland-Festival doch eher die Tendenz
hatten etwas anstrengend zu sein (nicht nur für meine Ohren,
sondern auch für deren Stimmbänder). So war ich wenigstens am
folgenden Tag nicht die einzige ohne stimmliche Resonanz, bei
mir allerdings erkältungsbedingt.
Joh, es wurde ja ordentlich
gesoffen und dafür wenig gegessen, oder sagen wir mal so: bei
Ankunft haben die ersten Teilnehmer ihre Mahlzeit sofort
großzügig im Zuge der landwirtschaftlichen Bodenanreicherung dem
nächstbesten Bauern zur Wachstumsbeschleunigung auf seinem Acker
zur Verfügung gestellt - Respekt! Aber das ist uns ja lieber als
im Vollklima-Bus, man muss ja nicht unbedingt jene Kartoffeln
essen...
Die luxemburgische Jugend
scheint auch einige außerordentlich ausgefallene Exemplare
hervozubringen, jetzt haben wir auch Ahnung davon, und in Zeiten
der Globalisierung finde ich den interkulturellen Austausch sehr
wichtig. Wichtig finde ich allerdings auch, dass man sich
dabei verträgt, und nicht wie bekloppt
mitten im Gig aufeinander einprügelt - oder was war das da?
Ehrlich Leute, das muss doch nicht sein. Mich persönlich hätte
das auch auf der Bühne etwas irritiert, aber die Jungens haben
ja alles wieder sehr souverän hingelegt. d-Tune hat das Haus
gerockt, wie kein anderer. Oder hat es sonst nochmal
wild-verzweifeltes Gekreische nach Zugabe gegeben, das vom
Organisator rüde abgeschmettert werden musste aus Angst, dass
die ganze Meute sonst fürchterlich haltlos außer Kontrolle
gerät, lichterloh brennt um anschließend am Himmelszelt zu
verglühen? Auch rein argumentativ konnte man der Gluthitze des
Publikums nicht anders begegnen als mit der abgegriffen schnöden
Ausrede: keine Zeit.
Die übrigen Akteure scheinen das eher als
Agro-Entladung-Und-Böse-Rüberkommen-Veranstaltung gesehen zu
haben, obwohl ich auch nicht alle über einen Kamm scheren
möchte. 2 Weitere Highlights waren schon noch auch dabei. (Rein
instrumental auch noch mehr, aber wie gesagt, mir tat der Hals
ja schon beim zuhören weh). So, jetzt aber genug rumgehackt auf
den jungen luxemburgischen Talenten. Luxemburgisch ist 'ne
komische Sprache, die Schnapspreise in Wasserbillig sind auch
nicht mehr das, was sie mal waren, und der Busfahrer verdient
meinen Respekt, dadurch, dass er das Riesengefährt durch lauter
enge Straßen manövriert hat ohne anzustoßen (mit
Navigationssystem hätte er aber auch auf den Hauptstraßen
bleiben können, der Angeber). Der etwas andere Tour-Bus eben,
nicht mit Equipment und Kablen drin, nein, mit Menschen aus
Fleisch und Blut - den Fans. Das ist doch mal 'ne Ansage.
Die expizit-musikalische Aussage zu dem Event lautet: d-tune hat
das Haus gerockt, und das habt ihr wirklich drauf. So. Schluss
jetzt, hier lebt nämlich auch ein Musiker bei mir, der hat mit
d-Tune nix zu tun und wird mir die Hammelbeine langziehen, wenn
ich mich jetzt weiter in Lobessalven ergieße... ihr versteht???
Nina
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